Michael Richter - Die Neugestaltung Berlins als Eingriff in die Totenruhe

Die Neugestaltung Berlins, seit 1969 umgangssprachlich mit dem Begriff »Welthauptstadt Germania« gefaßt, sollte bis 1950 durchgeführt werden. Im Januar 1937 wird der Architekt Albert Speer Leiter einer neuen Behörde, des »Generalbauinspektors für die Reichshauptstadt«. Unter deren Leitung hat die Stadt Berlin Bauland für neue Ministerien, Verwaltungsgebäude und überbreite Straßen freizuräumen. Davon sind in Berlin auch 20 Friedhöfe betroffen, deren Bestattungen »geräumt« werden müssen. Der  Vortrag skizziert die Verknüpfung des Südwestkirchofes mit der »Neugestaltungsplanung« zwischen 1937–1943.

Architekt Michael Richter befaßt sich seit etwa 18 Jahren mit den städtebaulichen Folgen und den noch vorhandenen Spuren der nationalsozialistischen Planung für Berlin. Für den Bezirk Tempelhof-Schöneberg dokumentierte er 2004 die städtebaulichen Zusammenhänges des Informationsortes Schwerbelastungskörper und verantwortete von 2007 bis 2009 dessen Sanierung. 2008 eröffnete die Ausstellung „Mythos Germania" des Berliner Unterwelten e.V., die unter seiner Leitung mit bekannten Historikern erarbeitet wurde.

www.berliner-unterwelten.de

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