„Und ihre Tränen brachten die Mauern zum Einsturz.”

Die chinesische Märchen- und Sagenwelt ist reich an phantastischen Figuren und tiefgründigen Erzählstoffen. Es geht um Himmelskaiser und Höllenkönige, um Heilige und Wahrheitssucher. Und es geht um Männer und Frauen, die ihre Liebe gegen alle Mächte verteidigen. Die Märchen werden von Mathias Hellmann frei vorgetragen und musikalisch begleitet.

Das Repertoire Mathias Hellmanns umfasst Mythen, Märchen und Geschichten aus vielen Ländern und fast allen Kontinenten.  Die Erzählstoffe reichen vom Diesseits bis zum Jenseits, von humorvollen Geschichten bis zu klassischen Zaubermärchen aus der Sammlung der Brüder Grimm.  Die meisten Menschen halten Märchen für Kindergeschichten. Von ihrem Ursprung her sind Märchen aber Erzählgut für Erwachsene. Und dieses uralte Erzählgut handelt im Kern von elementaren menschlichen Erfahrungen, von Geburt und Tod, von Glück und Liebe. Antje Hellmann begleitet mit chinesischen Weisen auf der Violine und bringt uns der chinesischen Kultur noch näher.

Mit Geschichten aus China wird zur Kulturnacht an dem Sinologen Emil Krebs (1867-1930) gedacht, der 68 beherrscht und sich mit 111 Sprachen befasste. Neben dem erfolgreichen Studium der Rechtswissenschaften lernte er in nur 2 Jahren das Chinesische so gut, dass er gebildeten Chinesen Konkurrenz machte. In seiner Zeit als Dolmetscher in China erlangte er hohes Ansehen bei der dortigen Bewölkerung und war ein geschätzter Gesprächspartner, der sogar bei grammtikalischen Feinheiten zu Rate gezogen wurde. Auch bei der chinesischen Kaiserin war er gern gesehener Gast. Nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu China kehrte er nach Berlin zurück und war im Sprachendient des Auswärtigen Amtes tätig. Leider schlugen Bemühungen fehl, ihm einen akademischen Posten zu sichern, der seinen Fähigkeiten entsprach. Das Auswärtige Amt Berlin stellt zum Leben und Wirken von Emil Krebs freundlicherweise Schautafeln zur Verfügung.

Nach seinem Tod wurde sein Gehirn genauer untersucht und man stellte fest, dass das für die Sprache zuständige Broca-Areal ganz besonders ausgeprägt war. Das Sprachgenie fand auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf seine letzte Ruhestätte.

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