Über den Kirchhof
Der Südwestkirchhof Stahnsdorf gehört neben Venedigs Toteninsel San Michele, dem Wiener Zentralfriedhof und Père Lachaise in Paris zweifellos zu den herausragenden internationalen Begräbnisstätten. Was dort längst zur touristischen Pflicht gehört, muss sich hier erst (wieder) herumsprechen.
Der Südwestkirchhof ist ein Ort der Superlative: der größte Waldfriedhof, die bedeutendsten Denkmäler der Bestattungskunst, die letzte Ruhestätte herausragender Persönlichkeiten, die einzigartige norwegische Holzkirche im Jugendstil.
Zur Bildergalerie bitte hier klicken.
"Ein Stück märkischen Waldes, parkartig behandelt, die Gräberplätze weit auseinander, herrlich, schön, friedlich."
Mit diesen Worten beschreibt Victor Klemperer den einzigartigen Charakter des Südwestkirchhof Stahnsdorf. Der 1909 von der Evangelischen Kirche eingerichtete Südwestkirchhof Stahnsdorf ist mit seinen 206 ha Friedhofsfläche, einer der größten und bedeutendsten Friedhöfe Deutschlands. Angelegt hatte man ihn für den Süd-Westen Berlins.
Wegen seiner einzigartigen und großzügigen Gestaltung wurde der Südwestkirchhof schnell zu einem Begräbnisplatz berühmter Persönlichkeiten. Menschen aus allen Bereichen des Lebens, Wissenschaftler, Unternehmer, Politiker und Kulturschaffende, haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Neben Werner von Siemens, Dr. Georg Graf von Arco und Dr. Edmund Rumpler sind Namen wie Heinrich Zille, Engelbert Humperdinck und Lovis Corinth zu finden, damit sollen nur einige wenige erwähnt sein.
Durch den Lauf der Geschichte und die Auswirkungen verschiedener Epochen, ist der Südwestkirchhof heute nicht mehr nur Begräbnisplatz. Er präsentiert eine einzigartige Dokumentation von Bestattungskultur aus zwei Jahrhunderten. Neben reich verzierten Grabsteinen und überdimensionalen Grabwänden, findet man auch Mausoleen im Stil des Klassizismus und Expressionismus sowie Barock und Gotik.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist noch heute Eigentümerin des Südwestkirchhofs. Zur Erhaltung dieser kultur- und kunsthistorisch bedeutsamen Friedhofsanlage hat sich 2000 der Förderverein Südwestkirchhof Stahnsdorf e.V. gegründet.
Fast 100 Jahre nach seiner Eröffnung zieht der Friedhof mit seiner kulturhistorisch bedeutenden Vergangenheit Besucher aus aller Welt an.
Die englische Königin Elizabeth II besuchte am 3. November 2004 den Südwestkirchhof, um auf dem britischen Soldatenfriedhof anlässlich ihres Staatsbesuchs in Deutschland den Verstorbenen des ersten Weltkriegs zu gedenken.
Sie dankte den Friedhofsmitarbeitern offiziell für die Pflege der Grabanlagen während der DDR Zeit und führte mit Menschen aus Stahnsdorf persönliche Gespräche.
Die Geschichte des Südwestkirchhofs ist von den Einflüssen der wechselhaften Politik des 20. Jahrhunderts geprägt. Die englische Königin hat mit ihrem Besuch den Menschen, die durch verschiedene Epochen hindurch im Hintergrund für den reibungslosen Ablauf und die Pflege des Südwestkirchhofs arbeiteten, Anerkennung und Dank erwiesen.
60 Jahre nach Kriegsende ist der Queen-Besuch ein Zeichen der Versöhnung und Völkerverständigung und geht als historisch bedeutender Moment in die lange Reihe von Besuchen bedeutender Persönlichkeiten ein.
1850 - Die Entwicklung Berlins
Von 1850 bis 1920 hat sich die Einwohnerzahl Berlins nahezu verzehnfacht. Dies brachte, neben vielen anderen, auch das Problem fehlender Beisetzungsflächen mit sich. Die Zustände auf den hoffnungslos überfüllten Innenstadtfriedhöfen waren katastrophal.
Daraufhin entschlossen sich die Stadtpfarreien des Berliner Stadtsynodalverbandes zum Ankauf mehrerer Grundstücke unmittelbar vor den Toren Berlins, um dort neue Friedhöfe zu errichten.
1902 - Beginn der Planung
Der Südwestkirchhof Stahnsdorf war Bestandteil einer Planung, die langfristig und mit neuen Konzepten versuchte, das Bestattungsproblem der Stadt und des angrenzenden Großraumes ökonomisch und kulturell in den Griff zu bekommen.
Noch vor der Gründung Großberlins gelang es den Stadtpfarreien des Berliner Stadtsynodalverbandes, eine gemeinsame Vorgehensweise zur Lösung dieser drängenden Frage zu finden, ohne dabei kirchliche Aufgaben an die Kommunen abzugeben.
Auf 3 geplanten Großfriedhöfen sollte jeder einzelnen Gemeinde ihr separater Bestattungsplatz vorgehalten werden, jedoch in eine Großstruktur eingebunden, die ökonomisch handhabbar und gestalterisch erkennbar war.
Von der angestrebten Konzeption wurde lediglich die für den Südwest Kirchhof Stahnsdorf umgesetzt. So verband den Standort Stahnsdorf auch eine eigens gebaute Bahnlinie mit den Bahnhöfen Berlin-Wannsee und Berlin-Halensee.
1906 - Meyers Plan
Der für den Friedhof Stahnsdorf verfolgte Grundgedanke sieht für jede Kirchengemeinde einen bestimmten Begräbnisplatz vor; somit setzt sich die Struktur aus einzelnen Berliner Gemeindefriedhöfen zusammen, die durch eine Gesamtplanung mit einheitlicher Verwaltung verbunden sind.
Vor diesem Hintergrund nimmt die von Gartenoberingenieur Louis Meyer vorgenommene Konzeption das ursprünglich durch einen Bauernwald mit hohen Bäumen, sowie geringem Unterholzbestand geprägten Landschaftsbild auf und bezieht es in die Anlage eines Waldfriedhofes ein.
Der vorhandene Waldbestand wurde stellenweise ergänzt, im südlichen Teil fanden waldartige Neupflanzungen statt. Gartenarchitektonisch gestaltete Bereiche wie Alleen, Reihen oder Rondelle existieren nur punktuell zur Schaffung bedeutender Sichtachsen oder zur Platzgestaltung.
Nach seinem Tode wurde Louis Meyer in Bergholz Rehbrücke beerdigt. Bei der Auflösung der Familiengrabstätte konnte der Grabstein gerettet werden. Nach der Restaurierung, die vom Steinmetz Melior gespendet wurde, fand der Stein einen Ehrenplatz an der von Louis Meyer gestalteten Sichtachse in der Nähe der Kapelle. Um die Pflege der Grabstätte kümmert sich heute der Förderverein Südwestkirchhof Stahnsdorf e.V.
1909 - Die Eröffnung
Der Südwestkirchhof Stahnsdorf wurde im Jahr 1909 eröffnet und zusammen mit der Kapelle im Stil einer Norwegischen Stabholzkirche seiner Bestimmung übergeben. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass die Idee eines landschaftlich gestalteten Zentralfriedhofes umgesetzt wurde.
Seine kunstgeschichtliche Bedeutung ergibt sich vor allem durch die Arbeiten der hier seinerzeit tätigen Architekten und Bildhauer, unter ihnen Franz Seeck, Alfred Grenander, Max Taut, Hugo Lederer, Hermann Hosaeus, Emil Cauer.
Kulturgeschichtliche Geltung erlangte er insbesondere durch die hier bestatteten Persönlichkeiten, zu denen Heinrich Zille, Rudolf Breitscheid, Lovis Corinth, Edmund Rumpler, Louis Ullstein, sowie die Familie v. Siemens gehören, um nur einige zu nennen.
1913 - Die Friedhofsbahn
1913 nahm die Friedhofsbahn ihren Betrieb auf. Sie verband den neuen Zentralfriedhof mit den Kirchengemeinden in Berlin und verkehrte bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1961 zwischen ihrem Endbahnhof gegenüber des Haupteingangs am Rudolf Breitscheidt Platz und dem Bahnhof Berlin Wannsee.
Die gute Anbindung des Kirchhofs war für die damalige Zeit sensationell und gehörte zum Konzept der zentralen Begräbnisstätte. Für den breiten Publikumsverkehr wäre Stahnsdorf zur damaligen Zeit ohne die Friedhofsbahn schwer zu erreichen gewesen. Die Bahn machte machte den Friedhof jedoch binnen kurzer Zeit zu einem beliebten Ausflugsziel der Berliner.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs musste die Friedhofsbahn auf ihrem Weg nach Berlin plötzlich eine Grenze überqueren. Da der Südwestkirchhof im unmittelbaren Grenzgebiet lag, erschwerten Kontrollen den Besuchern den Zugang bis zur Unmöglichkeit.
Nach einigen Jahren wurde die S-Bahn ganz stillgelegt und die Gleisanlagen demontiert. Endgültig aus den Augen verschwand die Verbindung nach Berlin 1976, als das Bahnhofsgebäude gesprengt wurde.
Heute erinnern nur noch die verfallenen Brücken und Unterführungen den aufmerksamen Spaziergänger an den Weg der alten S-Bahnlinie nach Berlin.
1938/39 - Die Umbettung
1938/39 mußten im Zusammenhang mit den Planungen Albert Speers zur Umwandlung Berlins in "Germania" etwa 15.000 Umbettungen von Gräbern nach Stahnsdorf vorgenommen werden.
Speer, "Generalbauinspektor" (G.B.I.), plante für Berlin als künftiges Zentrum eines deutschen Weltreiches u.a. eine große "Nord-Süd-Achse". Sie sollte die neue Hauptstraße der Millionen-Metropole werden und ideologischer und kommerzieller Mittelpunkt der Stadt sein.
Vom Verlauf der Nord- Süd- Achse und deren Randbebauung waren auch die historisch bedeutsamen Friedhöfe von St. Matthäus und XII Apostel im Berliner Bezirk Schöneberg berührt. Wo sie lagen, sollte ein neues Reichsversicherungsamt und - als Endpunkt der innerstädtischen Achse - ein monumentaler "Südbahnhof" entstehen (Architekt: A. Speer).
Deshalb hatte man einen Teil der Friedhöfe "entwidmet", d.h. ihrer öffentlich-rechtlichen Bestimmung entzogen, und die Gräber an die Peripherie der Stadt verlegt; darunter viele bekannte, große Namen.
Die "Neugestaltung Berlins" litt von vornherein unter Arbeitskräftemangel und Materialknappheit, weil beides vor allem für Rüstungszwecke benötigt wurde.
Bei Kriegsbeginn erfolgte zunächst ein Stop der Durchführungsarbeiten. Die Umbettungsaktion war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon nahezu abgeschlossen.
Die Räumung des "entwidmeten" Teils des Alten Kirchhofs der St. Matthäus-Gemeinde war etwa zur Hälfte durchgeführt; auf dem Neuen XII Apostel-Friedhof, im "entwidmeten" Friedhofsteil, von einer Abteilung abgesehen, waren fast sämtliche Grabdenkmäler entfernt.
Im ersten Kriegsjahr wurden die Umbettungen dann unter Schwierigkeiten fortgesetzt und später ganz eingestellt. Insgesamt sind etwa 15.000 Särge und Urnen nach Stahnsdorf überführt worden.
Die Pflanzungarbeiten auf dem Südwestkirchhof konnten nach Kriegsbeginn allerdings nicht mehr restlos durchgeführt werden, weil das Arbeitspersonal infolge der Einziehung zur Wehrmacht nicht mehr zur Verfügung stand. Erst in den 50er Jahren konnten die Pflanzarbeiten an den neuen Grabfeldern endgültig abgeschlossen werden.
1961 - Die DDR Zeit und ihr Erbe
Durch die politische Teilung und den Mauerbau im Jahre 1961 verlor der Friedhof seine ursprüngliche Funktion als Berliner Zentralfriedhof, da er von seinem ursprünglichen Einzugsgebiet abgeschnitten wurde.
Das Areal, das plötzlich im Osten lag, konnte von Westdeutschen und Westberlinern größtenteils nur noch mit Sondergenehmigung oder gar nicht besucht werden.
Die S – Bahnverbindung wurde unterbrochen, die Strecke stillgelegt, die Gleisanlagen demontiert. Im Jahre 1976 wurde mit Abriß des Bahnhofsgebäudes der letzte Akt der Trennung vollzogen.
In den Folgejahren verfielen weite Teile der Infrastruktur, die Hochbauten und Grabmäler zusehends; durch Verwilderung sind weite Teile der einstigen Gartengestaltung nur noch rudimentär erhalten geblieben.
Nach der Wiedervereinigung erfolgten erste Maßnahmen, den Friedhof in seiner Struktur zu sichern. Die dafür seit 1991 erfolgten Investitionen durch die Ev. Kirche in Berlin- Brandenburg waren, aufgrund des Zustandes und der Größe des Areals, erheblich.
Die in den folgenden Jahren aufgekommene Legende vom "Dornröschenschlaf" des Südwestkirchhofs ist falsch. Der Friedhof war während der politischen Teilung vom Westteil abgeschirmt, nicht aber geschlossen. Der übliche Friedhofsbetrieb hat über die gesamte DDR Zeit hinweg stattgefunden.
Die Maßnahmen in einer Größenordnung von etwa 5 Mio. Euro erstreckten sich jedoch vorrangig auf die dringend notwendige Bau- und Verkehrsicherung, die Gewährleistung des Bestattungsbetriebes sowie auf infrastrukturelle (Teil- ) Bereiche, einschließlich unbedingt erforderlicher Notsicherungsmaßnahmen an der auch aus architektonischer Sicht bedeutenden Kapelle, die bis 1909 im Stil norwegischer Stabkirchen errichtet wurde.
Die in der Vergangenheit mit Hilfe der zuständigen Denkmalschutzbehörde durchgeführten Restaurierungsarbeiten auf dem etwa 150 Hektar großen Areal waren haushaltsbedingt auf einzelne Bauwerke und Grabanlagen beschränkt.
Durch die stark angespannte Haushaltslage des kirchlichen Trägers konnten weitergehende Maßnahmen zur Sicherung der in ihrem Bestand gefährdeten denkmalrelevanten Gesamtstruktur bisher nicht verwirklicht werden; die herrschenden Rahmenbedingungen lassen dies mittel- und langfristig kaum zu.
Bauphase & Einweihung
Die Friedhofskapelle wurde am 28. März 1909 nach einer lediglich 4 monatigen Bauphase eingeweiht.
Am 13. Oktober 1908 hatte das Königliche Konsistorium der Provinz Brandenburg die Eröffnung des Kirchhofs auf den 1. April 1909 festgelegt - selbstverständlich sollte zu diesem Termin auch die Kapelle in Betrieb genommen werden.
Ihr Erbauer, der Baurat Gustav Werner, schuf sie nach dem Vorbild der norwegischen Stabkirchen, von denen sie sich jedoch wesentlich unterscheidet. Die Friedhofskapelle wurde im Gegensatz zu den nordischen Kapellen nicht in senkrechter Stabbauweise, sondern in waagerechter Blockbauweise errichtet.
Der Grundgedanke bei der Planung der Kapelle und des Kirchhofs war, das bestehende Landschaftsbild behutsam zu ergänzen um eine ruhige, unaufdringliche und der Bestimmung des Ortes angemessene Gesamterscheinung herzustellen.
Ob Gustav Werner das den Charakter der Kapelle mitprägende dunkle Holz aus diesem Grund gewählt hat oder die kurze Bauzeit ihn dazu zwang, ist nicht geklärt. Klar hingegen ist, der Besucher kann es von nahem oder auch aus der Entfernung über die von Louis Meyer geschaffene Sichtachse sehen, dass sich die Kapelle harmonisch in die Landschaft einfügt.
Konzeption & Aufbau der Kapelle
Ihren perfekten Endzustand mit den vielen kunstvollen Ausmalungen und Schnitzerein erreichte die Kapelle erst im Jahr 1911. In ihrem Inneren bietet sie 250 Gästen die Möglichkeit zu sitzen, für 100 weitere stehen Stehplätze zur Verfügung.
Im Gegensatz zu anderen Holzbauwerken ihrer Zeit war die Kapelle von Anfang an als Dauerlösung geplant. Baurat Gustav Werner nahm für sie die gleiche Standdauer an, wie sie einem massiven Gebäude zuzumessen wäre.
Bereits im Jahr 1912 musste die linker Hand gelegene kleine Trauerkapelle angebaut werden, da die hohe Anzahl der Begräbnisse mit einem Kapllenraum allein nicht mehr zu bewältigen war.
Im Untergeschoss der großen Kapelle ist nicht nur eine Heizanlage untergebracht, sondern auch ein Frischluftgekühlter Leichenkeller. Über eine "Leichenfahrstuhl" genannte Aufzugseinrichtung gelangten die Verstorbenen direkt in den Kapellenraum.
Warteräume für Angehörige ermöglichten eine reibungslose und schnelle Abwicklung der Trauerzeremonien. Links vom Eingang und damit gegenüber der Wartehalle befindet sich der Raum des Kirchhofsinspektors.
Das Interieur
Das gesamte Ensemble der Inneneinrichtung, von den Ornamentfenstern der Werkstatt Carl Busch aus Schöneberg über die Ausmalungen bis zur zweimanualigen Orgel der Firma Sauer aus Frankfurt/Oder befindet sich in einem einmaligen Originalzustand.
Das Stilempfinden der wilhelminischen Ära lebt in der Kapelle noch heute, wertvolle Details wie die geschnitzten Engelsköpfe, auf denen die Pfeilerkapitelle ruhen oder die verschiedenen Blumenrosetten an den Wangen des Gestühls warten darauf, vom Besucher entdeckt zu werden.
Für die meisten historischen Grabmäler sind die Nutzungsrechte abgelaufen und auch Angehörige, die die Erhaltung und Pflege der Grabstätte übernehmen könnten, existieren nicht oder haben nicht die Möglichkeiten.
Viele historisch oder kunsthistorisch wertvolle Grabdenkmäler sind in der Obhut der Friedhofsträger, die den Erhalt aus ihren Mitteln kaum bestreiten können. Deswegen sind eine Reihe dieser Denkmäler vom Verfall bedroht.
Die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Förderverein Südwestkirchhof Stahnsdorf e.V. bemühen sich in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und verschiedenen Institutionen und Fördern um den Erhalt und die Sicherung dieser Baudenkmale.
Eine Möglichkeit den Erhalt der wertvollen Baudenkmale zu unterstützen ist die Übernahme von Grabpatenschaften.
Die Paten übernehmen die Kosten für Restaurierung und Sicherung eines historischen Grabmals. Sie können die Grabstätte einfach als Denkmal erhalten, oder aber die Option in Anspruch nehmen sich oder ihre Angehörigen in dieser historischen und repräsentativen Grabstätte beisetzen zu lassen.
Auch bereits aus öffentlichen Mitteln restaurierte Denkmäler stehen für eine solche Nutzung zur Verfügung.
Wenn Sie sich für eine Grabpatenschaft interessieren, treten Sie mit uns in Kontakt, wir informieren und beraten Sie gern im persönlichen Gespräch.
Der Südwestkirchhof Stahnsdorf beschäftigt heute insgesamt 18 Mitarbeiter. 15 Gärtner und Fachkräfte pflegen die gesamte Friedhofsanlage.
3 Verwaltungskräfte sind mit der Administration des Südwestkirchhofs beschäftigt. Zusätzlich sind bis zu 10 Menschen im Rahmen von Arbeitsförderungsmaßnahmen tätig.
Von 206 ha Friedhofsfläche werden 150 ha intensiv bewirtschaftet.
In fünf Friedhofsabteilungen wird heute regelmäßig bestattet, es sind die Bereiche Schöneberg und Schöneberg II, Stahnsdorf und Urnenhain III sowie die Urnengemeinschaftsanlage im Bereich Erlöser.
Alle Wirtschaftsgebäude des Südwestkirchhofs sind noch heute erhalten und genutzt. So ist die norwegische Holzkirche das Herzstück des Friedhofs und wird für Trauerfeiern und kulturelle Veranstaltungen genutzt. In der geografischen Mitte des Friedhofs befindet sich die Mitarbeiterunterkunft. Dort sind in modernisierten Räumlichkeiten das Stammpersonal und Hilfskräfte untergebracht.
Die Friedhofsverwaltung hat Ihren Sitz am Haupteingang, in einem original erhaltenen Gebäude aus den 30iger Jahren. Hier ist der Anlaufpunkt für Friedhofsbesucher, die Geschäftvorgänge abzuwickeln haben oder Informationen über die vielfältigen Geschehnisse auf dem Südwestkirchhof erhalten möchten.
Im süd- westlichen Teil des Friedhofs befindet sich der Wirtschaftshof mit Maschinen- und Arbeitsräumen aber auch Mitarbeiterwohnungen und der alten Hufschmiede, welche heute von einem Metallbildhauer betrieben wird.
Die Zahl der friedhofstypischen Hochbauten, wie Mausoleen und Grabwänden, ist groß. Diese findet man eingebettet in die Landschaft auf dem gesamten Gelände des Südwestkirchhofs. Viele Denkmale konnten in den vergangenen Jahren gesichert oder restauriert werden, für einige haben Grabpaten die Verantwortung übernommen und sehr viele sind noch dem Verfall ausgesetzt.
Der Wilmersdorfer Waldfriedhof
Direkt gegenüber liegt der etwa 70 ha große Wilmersdorfer Waldfriedhof, der 1920 als kommunaler Friedhof für Schöneberg von Erwin Barth angelegt wurde. Im Jahre 1935 ging der aus der Verwaltung Schönebergs in die des Bezirkes Wilmersdorf über.
Der Friedhof Güterfelde
Der Friedhof Güterfelde (früher: Gütergotz) grenzt an das im südwestlichen Bereich des Friedhofs liegende Wirtschaftsgelände an. Zwischen beiden Friedhöfen verlief die Gemarkungsgrenze von Stahnsdorf und Güterfelde. Der über 13 ha große Friedhof wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg als Gemeindefriedhof von Friedenau nach Plänen von Hans Altmann angelegt. Im Jahr 1935 überwies man die Güterfelder Anlage von Schöneberg an Wilmersdorf und gliederte sie verwaltungstechnisch dem Waldfriedhof Wilmersdorf an. Wegen der schlechten Verkehrsverbindungen zwischen dem einstigen Bahnhof Stahnsdorf und der abseitgen Lage wird das Gelände bis heute nur wenig genutzt.