1914-1918 - 1. Weltkrieg in Farbe

Dabei handelt es sich nicht um private Reportage, sondern um Bilder, die für die Zwecke der Armee und ihrer Propaganda gemacht wurden. Die französischen und australischen Fotografen sowie der deutsche und der russische Fotograf, deren Bilder ausgestellt werden, konnten aufgrund der langen Belichtungszeiten bei Farbaufnahmen (Autochrom- und Paget-Platten, Drei-Farben-Kamera) keine bewegten Szenen von Kriegsgefechten aufnehmen, vielmehr entstanden „Standbilder“ während der Gefechtspausen, zwischen den Kämpfen, hinter der Front, von deutschen Feldküchen in der Champagne, von Flugzeugfabriken, von Schützen aus dem Senegal mit Bajonetten, von Kolonialtruppen und Kolonialsoldaten.

Einer der wichtigsten deutschen Farbfotografen dieser Zeit stammt aus Stuttgart: Hans Hildenbrand. Er fotografierte Soldaten u.a. auf dem Hartmannsweilerkopf in den Vogesen oder bei der Grabenwache im Elsass.

Die Ausstellung zeigt zudem den Krieg als Alltag, mitten im Leben der Menschen. In Kriegszeiten wendet sich der Fortschritt der Technik gegen sie. Damals wie heute. Das Leben von vor 100 Jahren lässt sich durch die aufgezeigten Bruchstücke des Ereignisses erahnen. Der Große Krieg hat die Gesellschaft, die Politik, die Kultur des europäischen Kontinents und die Lebensgewohnheiten der Bewohner im 20. Jahrhundert entscheidend beeinflusst.

Wir bedanken uns bei der Gallerie Bilderwelt und Herrn Reinhard Schultz für die Bereitstellung dieser einmaligen Fotoaufnahmen für die Kulturnacht auf dem Südwestkirchhof.

Auf dem Südwestkirchhof fanden auch Opfer aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg ihre letzte Ruhestätte. So wurden 1924/25 mehr als 140 Beisetzungsflächen in Brandenburg, Schlesien und Pommern  1176 Commonwealth-Soldaten auf den Englischen Soldatenfriedhof umgebettet. 1659, hauptsächlich in Kriegsgefandenschaft verstorbene, italienische Soldaten, wurden aus verschiedenen Bestattungstätten aus Mittel- und Ostdeutschland auf den Italienischen Soldatenfriedhof umgebettet.

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